Mein Name ist Christine Himmelberg, ich bin 33 Jahre alt, verheiratet, geboren und aufgewachsen in München - heute lebe ich in Taufkirchen. Obwohl ich mich schon früh für das politische Tagesgeschehen interessiert habe und regelmäßig Tages- und Wochenzeitungen gelesen habe, hat mich erst mein Studium in München so richtig aufgeweckt. So wurde ich durch die Einführung der Studiengebühren an bayerischen Universitäten 2008 von der politischen Beobachterin zur Aktivistin; wenn auch thematisch und zeitlich sehr begrenzt. Auf Demonstrationen und bei der Besetzung des Audimax der LMU habe ich mit meinen Kommiliton:innen für Bildung für alle protestiert.
Nach meinem Masterstudium in den Niederlanden bin ich dann in der Münchner Agenturwelt durchgestartet. Als begeisterungsfähige Arbeitnehmerin habe ich all meine Energie und Zeit in meinen Job gesteckt. An politisches Engagement war in dieser Zeit nicht zu denken.
Das änderte sich im September 2017, mit der Wahl der AfD in den Bundestag. Noch am Wahlabend habe ich mein Online-Eintrittsformular ausgefüllt und bin so beim Ortsverein Taufkirchen gelandet. Von Anfang an war mir klar, dass ich mich aktiv einbringen und nicht nur ein Kartei-Mitglied sein will. Inzwischen bin ich Vorsitzende des OV Taufkirchen, engagiere mich bei den Jusos und der AsF und habe mich auch auf Bayern-Ebene, z.B. im Fachforum Digitalisierung, eingebracht.
Neben der Digitalisierung, die unser Leben verändert wie kaum etwas anderes, will ich meinen Fokus auch auf die Themen Gesundheit und "New Work" legen. Als jemand, die seit knapp 10 Jahren in der Agenturwelt arbeitet, habe ich hautnah mitbekommen, wie sich das Verständnis von Arbeit und Arbeiter:innenschutz, einem SPD-Kernthema, gerade bei der jungen, urbanen Generation verändert; die sich nicht mehr in Gewerkschaften organisieren und die eher den Job wechseln, als sich mit den Zuständen bei ihren Arbeitgebern rumzuschlagen. Gleichzeitig habe ich noch nie so viele junge Menschen mit Burn-Out oder Depression kennengelernt. "New Work" und Gesundheit gehen daher für mich an vielen Stellen Hand in Hand.
Dabei sind fehlende Therapieangebote für psychisch Erkrankte nur die Spitze des Eisbergs; spätestens seit Corona sollte allen klar sein, dass unser Gesundheitssystem grundlegend reformiert und mit deutlich mehr finanziellen Mittel ausgestattet gehört. Da gehören für mich die Gesundheitsämter genau so dazu wie die Kliniken und Pflegeheime.